(K)eine kleine Satire…
Wenn die WGG nach § 14 Versammlungsgesetz in der „südlichen Flughafenstraße, Höhe Georgiiplatz“ eine Versammlung zum Thema „Ausgemarkung der östlichen Gemeindeteile Griesheims im Dritten Reich“ durchführen will, dann meldet sie diese natürlich bei der Stadt Griesheim rechtzeitig an, denn die Flughafenstraße ist nicht nur seit 2007 in voller Länge Teil der Gemarkung Griesheim, sie gehört seit 2020 in ihrem südlichen Bereich auch der Stadtentwicklungsgesellschaft Griesheim, an der die Stadt Griesheim beteiligt ist.
Bereits zwei Tage später erhielt die WGG ein Antwortschreiben mit den für die Veranstaltung zu beachtenden Auflagen. Alles in Ordnung, möchte man meinen, nur: Das Antwortschreiben kam von der Stadt Darmstadt!
Da reibt man sich als WGG-Mitglied verwundert die Augen und fragt sich, wie die bei der Stadt Griesheim eingereichte Anmeldung für eine auf Griesheimer Gemarkung stattfindende Kundgebung gegen den Landraub der Stadt Darmstadt im Jahre 1937 bei genau dieser Stadt Darmstadt landen und von dort beschieden werden kann. Dass das Bauamt der Stadt Griesheim nicht weiß, wo genau Griesheim endet, kann in diesem Fall sicher ausgeschlossen werden, das Bauamt hatte in der letzten Zeit fast nur mit diesem Gebiet zu tun gehabt.
Da wir uns diesen mysteriösen Vorgang nicht erklären können, hier einige – nicht ganz ernst gemeinte – Theorien:
Griesheim ist nur scheinbar eine eigenständige Stadt, in Wirklichkeit gilt die Darmstädter Oberhoheit aus den Tagen des Großherzogtums weiter. Die Griesheimer Bürgermeisterei muss stets bei der Hofkanzlei von Großherzog Jochen I. in der Residenzstadt Darmstadt untertänigst vorstellig werden.
Im Griesheimer Rathaus sitzt versteckt unterm Dach ein geheimer Rat als Darmstädter Gesandter, dem alle Darmstadt betreffenden Vorgänge zuerst vorzulegen sind, und der über die weitere Behandlung entscheidet.
An der virtuellen Rathausbesetzung beim Karneval hat auch ein Virus aus Darmstadt teilgenommen, der weiterhin im Griesheimer IT-System närrisch aktiv ist und Schritt für Schritt Griesheim nach Darmstadt eingemeindet.
In einem geheimen Zusatzprotokoll zum Gemarkungsübergang der Konversionsfläche ist vereinbart, dass alle dieses Gebiet betreffenden Vorgänge zuerst Darmstadt zur Genehmigung vorgelegt werden müssen, bevor sie von Griesheim entschieden oder beschieden werden dürfen. Dann wäre der Bescheid aus Darmstadt ein dortiger Betriebsunfall aus Unkenntnis der Gemarkungslage gewesen, genauso, wie die in Darmstadt beschlossene Umbenennung des Georgiiplatzes, ohne zu wissen, dass dieser in Griesheim liegt.
Die vollständige Eingemeindung von Griesheim nach Darmstadt ist in Wiesbaden schon längst im Geheimen beschlossen, die Überarbeitung des Landesentwicklungsplanes ist nur ein Ablenkungsmanöver. Der Darmstädter Verwaltung geht es aber nicht schnell genug.
Das grüne Darmstadt möchte zusammen mit dem grünen Wirtschaftsministerium zur Verbesserung der Gewerbesteuereinnahmen einen großen Chemiepark auf seinem Gelände westlich der Autobahnen errichten, daher hat das Wirtschaftsministerium Griesheim angewiesen, alle diese Flächen betreffenden Aktivitäten sofort nach Darmstadt zu melden.
Wer dies nun alles nur für Verschwörungstheorien hält, dem sei gesagt: Der Antrag an Griesheim und die Antwort aus Darmstadt sind Realität!
Ob überhaupt und wenn ja, welche Verschwörung tatsächlich dahinter steckt, weiß die WGG nicht. Vielleicht meldet sich noch ein Wistleblower, der die geheimen Hintergründe kennt, und verrät der WGG und den Griesheimer Menschen, warum die Stadt Griesheim ihre eigenständige Entscheidungskompetenz aufgegeben hat. Wir sichern ihm auf Wunsch Anonymität zu und werden ihn nicht an das Rathaus ausliefern, wo ihm die Verurteilung zu lebenslanger Haft im Rathauskeller bei Zwiebelsuppe und Zwiebelkuchen drohen könnte.
(ws)
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